Nachdem die Mitarbeiter*innen des Kompetenzzentrums Selbstbestimmt Leben (KSL) Köln im vergangenen Jahr bereits die Kölner Fußballstadien auf Barrierefreiheit geprüft hatten, stand nun ein Besuch der BayArena in Leverkusen an.
Gemeinsam mit dem Fan- und Behindertenbeauftragten von Bayer 04 Leverkusen, Andreas Paffrath, machten Frau Vogt und Herr Thiems eine ausführliche Stadionbegehung. Die Mitarbeiter*innen des KSL.Köln konnten sich davon überzeugen, dass der Verein in Bezug auf Barrierefreiheit gut aufgestellt ist. So sind alle Wege in der BayArena ebenerdig erreichbar, ohne dass größere Steigungen oder unebene Wege zu nehmen sind. Die Bayarena verfügt derzeit zwar nicht über die vorgeschriebene Anzahl an barrierefreien Plätzen, was daran liege, dass der Bedarf momentan nicht vorhanden sei. Allerdings gäbe es bereits Pläne, die Sitzzahl im Bedarfsfall schnell erhöhen zu können. Die BayArena verfügt nicht nur über Rollstuhlplätze, sondern auch über Plätze für Menschen mit Sehbeeinträchtigung, die so die Möglichkeit haben, das Spiel über Audiodeskription zu verfolgen und gleichzeitig das Stadionerlebnis zu haben.
Besonders beeindruckt war, dass wichtige Kennzeichnungen, wie z.B. zu den Toilettenräumen in Piktogrammen dargestellt sind. Auch ein Hinweisschild für einen Notausgang für Rollstuhlfahrer*innen gibt es in dieser Form. Im Bereich der Rollstuhltribüne sind Imbisse, deren Theken niedriger sind als gewöhnlich vorfindbar.
Dass Barrierefreiheit sich nicht nur auf Menschen mit körperlichen oder Sinnesbeeinträchtigungen bezieht, wurde in der BayArena ebenfalls bedacht. So gibt es Ruheräume und Anlaufstellen für Menschen, die sich gerade aus unterschiedlichen Gründen unwohl fühlen und sich zurückziehen möchten.
Diskutiert wurde über das fehlende Blindenleitsystem. Andreas Paffrath erläuterte, dass man sich, nach Absprache mit Menschen mit Sehbeeinträchtigungen dagegen entschieden habe, ein Blindenleitsystem zu installieren. Der Grund sei, dass die Menschen vor dem Stadion oft nicht darauf achten und auf dem Leitsystem stünden. So würde ein Leitsystem nichts bringen und gegebenenfalls auch gefährlich für die Stadionbesucher*innen, weil es zu Unfällen kommen könne.
Die Mitarbeiter*innen des KSL.Köln und Andreas Paffrath wollen den Kontakt aufrechterhalten und sich über weitere Möglichkeiten zur Verbesserung der Barrierefreiheit austauschen.