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„Was ich anhatte…“ – sexualisierte Gewalt und Kleidung

24.11.2021

Eine Ausstellung im Rahmen der Orange Days und des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen in der Kölner Agneskirche
Initiiert von den Kölner Frauenserviceclubs mit Unterstützung des Amts für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln

Eröffnung: Donnerstag, 25. November, 18 Uhr, St. Agnes, Neusser Platz 18, 50670 Köln

Ausstellungsdauer: bis 9. Dezember 2021
Öffnungszeiten St. Agnes: 9:00 bis 19:00 Uhr, begleitende Auskünfte zur Ausstellung von 13:00 bis 19:00 Uhr
Kontakt: Dr. Gudrun Sievers-Flägel, Soroptimist International Club Köln, praesidentin@si-koeln.de und +49 171 2858 049

Die Ausstellung „Was ich anhatte…“ ist eine Wanderausstellung, die Erfahrungen von Frauen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben, durch ihre Kleidung, die sie während einer solchen Tat trugen, öffentlich macht. Exponate der Ausstellung sind größtenteils die Original-Kleidung der Frauen. Wenn diese nicht mehr existierte, wurde sie nach den Vorgaben der Frau originalgetreu in Secondhand-Läden nachgekauft. Die jeweiligen Berichte zum Kleidungsstück sind unverändert.  
Besucher*innen können sich so nicht nur in der Kleidung, sondern auch in den Geschichten von sexualisierter Gewalt widerspiegeln. Auf diese Weise kann auch dem Mythos begegnet werden, dass, wenn Frauen und Mädchen es vermeiden, ein bestimmtes Outfit zu tragen, nicht verletzt werden können. Sexualisierte Gewalt kann nicht beseitigt werden, indem Frauen einfach die Kleidung wechseln! 

Der Titel: „Was ich anhatte...“ versucht deutlich zu machen, dass sexualisierte Gewalt kein individuelles Problem ist, sondern immer ein strukturelles. Gründe für eine Mitschuld wie Kleidung, Aussehen oder Verhalten einer Frau sind irrelevant, da es nicht um Sex, sondern um Unterdrückung und Macht geht. Sex ist die Waffe, aber nicht die erste Motivation bei einer Vergewaltigung. Sie ist ein reines Gewaltverbrechen, ein Angriff auf die körperliche Unversehrtheit. Eine Vergewaltigung soll beschämen und ihre Opfer mundtot machen. Frauen werden nicht vergewaltigt, weil sie einen Minirock tragen. Hier herrscht eine Täter Opfer Verkehrung, auch victim blaming genannt, vor. Die Frauen werden zu Täterinnen gemacht, weil sie angeblich die falsche Kleidung getragen haben. Die Männer sind in diesem Szenario die Opfer, können sie doch einer Frau nicht widerstehen. Auch auf diese falsche Opferschuld weist die Ausstellung hin.

Die Kölner Frauenserviceclubs von Soroptimist International und Zonta haben diese Ausstellung zum 25. November, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, ausgerichtet. Unterstützt wird die Ausstellung vom Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln. Organisation und Autorin der Wanderausstellung: Beatrix Wilmes, Autorin und Dokumentarfilmerin. www.wasichanhatte.de