
– Eintrag 2 –
Juli | 2025
Wo stehen wir beim Thema Inklusive Gesundheit?
Newsletter der KSL.NRW
Inklusion ist heute nicht mehr ein berechtigtes Thema, sondern längst Recht. Menschen mit Behinderungen haben ein Recht auf „das erreichbare Höchstmaß an Gesundheit ohne Diskriminierung aufgrund von Behinderung“ (Artikel 25 in der UN-Behindertenrechtskonvention). Eine barrierefreie, inklusive und interdisziplinäre Gesundheitsversorgung ist Grundlage für Selbstbestimmung und gleichberechtigte Teilhabe.
Doch wo stehen wir beim Thema Inklusive Gesundheit in NRW? Was funktioniert gut? Wo gibt es Entwicklungspotenzial? Was ist geplant?
Mit Beispielen aus der Praxis, wo es gut funktioniert, mit Expert*innen für ein inklusives Gesundheitssystem und Formaten für einen aktiven Austausch diskutieren wir zusammen mit Claudia Middendorf, Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung sowie für Patientinnen und Patienten in NRW, Akteur*innen der Ärztekammer Nordrhein, der Ärztekammer Westfalen-Lippe sowie der Pflegekammer NRW beim Fachtag „Inklusive Gesundheit – Zugänge zur Inklusion im Gesundheitssystem“ am 10. September 2025 an der Hochschule Bochum. Die Veranstaltung hat das Ziel, bestehende Akteur*innen im Bereich der Inklusiven Versorgung stärker zu vernetzen und das bestehende Wissen interessiertem Fachpublikum zugänglich zu machen. Sie soll einen Impuls für die Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung in NRW zu einem inklusiven System setzen.
Es sind noch Plätze frei. Sie möchten dabei sein? Eine Anmeldung auf offene Plätze ist über den Anmeldeschluss am 11. Juli 2025 hinaus bis zum 15. August 2025 möglich. ( zur Anmeldung ) Neben der inklusiven Gesundheit widmen wir uns in der zweiten Ausgabe des Logbuchs unter anderem den anstehenden Wahlen: Die Kommunalwahl am 14. September bietet eine wichtige Gelegenheit, die politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den Fokus zu rücken. Sie erfahren in einem Film, in Seminaren und Beiträgen, wie eine Wahl funktioniert.
Zudem berichten wir, warum digitale Inklusionskarten die gesellschaftliche Teilhabe verbessern und welche Arten von Blindenstöcken es gibt.
Viel Freude beim Stöbern!
Ihre KSL.NRW

Eintrag Eins | Inklusive Gesundheit | Juni 2025
Schlüsselfiguren im Spannungsfeld: Mitarbeiter*innen in Gesundheitsberufen
Wer im Gesundheitssystem arbeitet, begegnet Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Lebensrealitäten und Behinderungen. Ein Gesundheitssystem, das niemanden ausschließt, braucht Menschen, die hinschauen, verstehen und verändern – alle Menschen in Gesundheitsberufen können Schlüsselfiguren für ein inklusives Gesundheitssystem sein. Doch demgegenüber steht ein gesellschaftspolitisches Spannungsfeld, in dem sie arbeiten.

Als sich vergangenes Jahr das Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention für Deutschland zum 15. Mal gejährt hat, hat Dr. Susann Kroworsch von der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention des Deutschen Instituts für Menschenrechte an Politik, Wissenschaft und relevante zivilgesellschaftliche Akteursgruppen appelliert, dass wirksame Maßnahmen in NRW folgen müssen. Im Fensterblick-Interview berichtete sie über die Ergebnisse sowie die Empfehlungen und Forderungen des UN-Fachausschusses für die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Zum Blogbeitrag 27

Die emeritierte Professorin und Menschenrechtsaktivistin Theresia Degener hat für die Umsetzung der UN-BRK im Gesundheitssystem u.a. gefordert, dass es dazu „behinderte Ärzt*innen und Pfleger*innen (…) braucht.“ Wir haben die angehende Ärztin mit Behinderung Hannah Hübecker gefragt, wie sie ihre medizinische Ausbildung erlebt. Zum Blogbeitrag 38

Wer ist auf dem Fachtag Inklusive Gesundheit in Bochum mit dabei? Auf dieser Seite finden Sie Video-Statements von Akteur*innen und Gästen: NEWS zum Fachtag

Wie kann Inklusion im Klinikalltag umgesetzt werden? Alexander Pröbstl ist Vorstand für Pflege und Patientenservice am Universitätsklinikum Bonn. Von den 8.500 Mitarbeiter*innen dort arbeiten rund 2.500 Menschen in der Krankenpflege. Dazu zählen Chirurgisches Zentrum, Herzzentrum, die Innere Medizin, Intensivpflege, Neurologie, Epileptologie, Psychiatrie, Gerontopsychiatrie, das Eltern-Kind-Zentrum sowie Frauenheilkunde. Die KSL.NRW waren vor Ort, um mit ihm darüber zu sprechen, wie er die KSL-Konkret #4 – das Praxishandbuch Vielfalt Pflegen – in der Pflegedirektion im Sinne eines inklusiven Gesundheitssystems einsetzt. Blogbeitrag 20

Schreien hilft nicht! Ulrike Kolar will hörbeeinträchtigten Menschen den Austausch in Arztpraxen erleichtern. Dazu hat sie ein Schulungskonzept entwickelt, mit dem sie Praxisteams in der Kommunikation mit schwerhörenden Menschen sensibilisiert und zeigt, dass die Herstellung von Hör-Barrierefreiheit nicht immer viel kosten muss. In ihrer Heimatstadt Beckum hat sie ihr Konzept bereits erfolgreich umsetzen können: Zur NEWS

Einige Gesetze sollen Pflege und Gesundheitswesen im Jahr 2025 verbessern. Wie die Neuerungen aussehen, können Sie auf der Webseite der Rechtsdepesche – dem Portal für Politik und Recht im Gesundheitswesen der G&S Verlag GbR nachlesen: Zur Webseite

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) ist am 28. Juni dieses Jahres in Kraft getreten. Wenn Arztpraxen eigene Online-Terminbuchungen anbieten und keine Kleinstunternehmen sind, fallen sie unter das Gesetz. Apotheken betreiben oftmals einen Onlineshop und vertreiben Medikamente. Dann fallen sie laut Rechtsanwältin Inga Maaske auch unter das Gesetz. Zum BFSG-Bericht-Dr.-Maaske.pdf

Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) sieht eine beschleunigte Hilfsmittelversorgung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung vor, wenn die Hilfsmittel in einem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) oder Medizinischen Behandlungszentrum für Erwachsene mit Behinderungen (MZEB) verordnet wurden. In diesen Fällen entfällt die Prüfung der medizinischen Notwendigkeit durch die Krankenkasse oder den Medizinischen Dienst (MD), was zu einer schnelleren und unbürokratischeren Hilfsmittelversorgung führt bzw. führen sollte. Zur Webseite

Eintrag Zwei | Politische Partizipation | Juli
Kommunalwahl einfach erklärt
Die anstehende Kommunalwahl am 14. September 2025 bietet eine wichtige Gelegenheit, die politische Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in den Fokus zu rücken. Barrierefreie Wahllokale, verständliche Informationen und die aktive Einbindung in den Wahlprozess sind entscheidend, um Inklusion auch bei Wahlen zu verwirklichen. Die KSL.NRW unterstützen dabei: ein Film in einfacher Sprache erklärt Wahlen Schritt für Schritt, ein Artikel zeigt auf, wie blinde Menschen wählen. Zudem bieten wir Veranstaltungen zur Wahl in verschiedenen Städten an und verweisen auf hilfreiches Material. Mehr lesen
Eintrag Drei | Eltern mit Behinderung | Juni
„Child welfare and disability“ – Summer School an der Uni Münster
Vier Tage lang beschäftigten sich 15 Studierende und die begleitenden Dozent*innen aus Deutschland, Österreich und Irland mit Themen rund um Kindeswohl und Behinderung. Christiane Rischer vom KSL.Arnsberg, Katja Fellenberg vom KSL.Düsseldorf und Melanie Wegerhoff vom KSL.MSi NRW berichteten als Peer-Referentinnen über ihre eigenen Erfahrungen. Die Zuhörer*innen empfanden die Ausführungen Informativ und inspirierend. Mehr lesen


Eintrag Vier | Digitale Barrierefreiheit | Mai
Digitale Inklusionskarten verbessern gesellschaftliche Teilhabe
Wo finde ich eine barrierefreie Toilette? An welchen Straßen sind Pflastersteine oder Steigungen vorhanden? Wo gibt es behindertengerechte Parkplätze? All dies können Bürger*innen ab sofort den digitalen Inklusionskarten im Geoportal der Stadt Ratingen entnehmen. Die Idee, Karten zu den Themen Inklusion und Barrierefreiheit zu erstellen, entwickelte das KSL.Düsseldorf. Mehr lesen
Eintrag Fünf | Barrierefreie Geburt | Mai
Infoblatt zu barrierefreier Kommunikation bei Schwangerschaft und Geburt
Die Nachricht „Sie sind schwanger!“ kann bei Frauen mit Hörbehinderung ganz unterschiedliche Gefühle auslösen. Viele fühlen sich glücklich, aber auch unsicher und überfordert. Besonders der Kontakt mit Ärzt*innen, Hebammen und medizinischem Personal stellt oft eine Herausforderung dar. Hörbarrieren können zu Missverständnissen führen. Umso wichtiger ist eine gelingende, barrierefreie Kommunikation. Das KSL.MSi NRW hat dazu ein Infoblatt erstellt. Dieses wurde in Deutsche Gebärdensprache (DGS) übersetzt und mit Untertiteln versehen. Mehr lesen


Eintrag Sechs | Vernetzung | Mai
Stark vernetzt und gut beraten
Berater*innen der Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungen (EUTB) aus dem Regierungsbezirk Münster trafen sich nach längerer Pause erstmals wieder mit dem KSL.Münster zum Informations- und Erfahrungsaustausch. Die Treffen bieten Raum, Wissen zu teilen und sich gegenseitig zu unterstützen, denn: „Eine gute Vernetzung ist die Basis für eine starke Teilhabeberatung“, unterstreicht Oliver Schneider vom KSL.Münster. „Nur im Dialog können wir voneinander lernen und gemeinsam besser werden.“ Mehr lesen
Eintrag Sieben | Demokratie | Mai
„Democracy needs you“ – Mad Pride in Köln
Das KSL.Köln und der Verein Selbstbestimmt Leben Behinderter Köln waren am 11. Mai 2025 bei der Mad Pride in Köln dabei. Die Parade stand in diesem Jahr unter dem Motto „Democracy needs you“. Die Teilnehmer*innen machten bunt und laut auf die aktuelle politische Situation und die stets aktuellen behindertenpolitischen Themen und Barrieren für Menschen mit Behinderungen aufmerksam. Mehr lesen


Eintrag Acht | Vernetzung | April
Erstes Treffen der ostwestfälischen Ombudspersonen
Nach der Novellierung des Wohn- und Teilhabegesetzes (WTG) Anfang 2023 sind die Kreise und kreisfreien Städte aufgefordert, Ombudspersonen zu benennen, die auf Anfrage bei Unstimmigkeiten zwischen Leistungsanbietern und Nutzer*innen oder Angehörigen vermitteln sollen. Das KSL.Detmold lud im April die Ombudspersonen aus dem Regierungsbezirk Detmold zu einem kollegialen Austausch ein. Mehr lesen
Eintrag Neun | Gesellschaft | Juni
Sieben Farben, die stören
Beim ersten CSD in Soest und auch am Bundestag blieb die bunte Fahne außen vor – mit Verweis auf Tradition und Neutralität. Warum das politische Signal dennoch wichtig ist und was der KSL.Arnsberg damit zu tun hat, lesen Sie hier: Mehr lesen

Kooperationspartner Meldung
Agentur Barrierefrei
Rückblick auf 20-jähriges Jubiläum
Vor 20 Jahren, das Behindertengleichstellungsgesetz NRW war gerade in Kraft getreten, ging die Agentur Barrierefrei NRW an den Start. Seit 2016 hat sie einen gesetzlichen Auftrag. Bei der Jubiläumsfeier am 3. Juli 2025 gab es viele Einblicke in die Erfolgsgeschichte: Die Landesbehindertenbeauftragte Claudia Middendorf gratulierte. Matthias Heidmeider, Staatssekretär im Sozialministerium, würdigte den Einsatz der Agentur für die Barrierefreiheit und die Menschen in NRW. Viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter aus ganz NRW waren gekommen um gemeinsam mit dem Team der Agentur zu feiern. Lesen Sie weiter auf der Website der Agentur Barrierefrei NRW Mehr lesen
Praxistipp
Blindenstöcke: Arten, Funktionen und Einsatzgebiete
Blindenstöcke sind unverzichtbare Hilfsmittel für Menschen mit Sehbehinderungen oder Blindheit. Sie dienen nicht nur der Orientierung, sondern auch der Sicherheit im Alltag. Seit ihrer Einführung im frühen 20. Jahrhundert haben sie sich stark weiterentwickelt und sind heute in verschiedenen Ausführungen erhältlich, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind. Der fünfte Artikel aus der Reihe „Vielfalt Sehen“ des KSL.MSi NRW gibt einen Überblick über die wichtigsten Arten von Blindenstöcken, ihre Eigenschaften und Anwendungsbereiche. Mehr lesen
Aktionen zum Protesttag
NRW war laut!
Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung gab es in ganz Nordrhein-Westfalen zahlreiche Aktionen. Auch die KSL.NRW waren mit dabei.
Bilder aus Ostwestfalen-Lippe: Zu den Bildern
Aktionen zum Protesttag: Zum Video
Ein Rückblick aus Köln: Zum Rückblick
Mitmachaktion
„Was wünschen Sie sich, damit Ihr Wohnort barrierefreier wird?“
Im Mai fand im Rathaus in Lüdenscheid im Regierungsbezirk Arnsberg ein Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung statt. Mit dabei war auch das KSL.Arnsberg mit einer Mitmachaktion: Auf Pappschildern konnten Besucher*innen folgende Frage beantworten: „Was wünschen Sie sich, damit Ihr Wohnort barrierefreier wird?“ Es entstanden zahlreiche Pappschildern mit vielfältigen Wünschen. Mehr lesen
Workshop
Politische Partizipation als klare Verpflichtung
Wie können sich Menschen mit Behinderungen besser politisch einbringen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Fachtages der GRÜNEN im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unter dem Motto „Partizipation von Menschen mit Behinderungen“ Ende März in Münster. Debora Stockmann, Projektleiterin des KSL.Münster, moderierte den Workshop „Wie kann die politische Teilhabe in Städten und Gemeinden gestärkt werden?“ Die Teilnehmer*innen erarbeiteten zentrale Botschaften, die für eine stärkere politische Teilhabe notwendig sind. Mehr lesen
Termine
14.07.2025
„Starke Frauen, starke Zukunft“ – Startschuss für das Projekt Fempower
Mehr Informationen23.07.2025
Dortmund wählt: Meine Stimme zählt! – Infoveranstaltung zur Kommunalwahl
Mehr Informationen04.08.2025
Stammtisch für Assistenznehmer*innen aus dem Rheinland – jeden ersten Montag im Monat
Mehr Informationen27.08.2025
So geht Wahl – ein Seminar zur Kommunalwahl in Erftstadt
Mehr Informationen05.09.2025
So geht Wahl – ein Seminar zur Kommunalwahl beim KSL.Köln
Mehr Informationen10.09.2025
Fachtag Inklusive Gesundheit in Bochum.
Zur Anmeldung16.09.2025
Fachtag Eltern mit Behinderung in Köln
Mehr Informationen17.-20.09.2025
Rehacare, Messe Düsseldorf, Tisch der KSL.NRW am Stand der Landesregierung, Halle 6, Stand E 16
Mehr Informationen zuR Messe
07/2025