Am 14. Oktober 1992 erklärten die Vereinten Nationen den 3. Dezember zum alljährlichen „Internationalen Tag der Behinderten“. Anlässlich des nun lautenden „Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung“ erinnert die Landesbehinderten- und -patientenbeauftragte Claudia Middendorf daran, dass Inklusion auch während der Corona-Pandemie in die Mitte der Gesellschaft gehört:
„Der Jahrestag findet auch in diesem Jahr in einer Zeit statt, die gewiss nicht leicht ist. Die Corona-Pandemie stellt jeden Einzelnen von uns vor große Herausforderungen. Menschen mit Behinderung sind besonders betroffen. Die Pandemie macht besonders deutlich, an welchen Stellen die Inklusion an ihre Grenzen stößt und wo noch dringender Verbesserungsbedarf besteht.
Inklusion gehört in die Mitte unserer Gesellschaft und darf nicht vernachlässigt werden – auch nicht während der Pandemie. Insbesondere jetzt gilt es Menschen mit Behinderung vor jeder Form von Diskriminierung und Ausgrenzung zu schützen.
Selbst Jahre nach Verabschiedung der UN-Behindertenrechtskonvention wird immer wieder die Kritik laut, dass zu wenige Verbesserungen für Menschen mit Behinderung eingetreten seien. Insbesondere in der gesundheitlichen Versorgung gibt es weiterhin eine Vielzahl gemeinsamer Herausforderungen. Noch immer sind zu viele Versorgungsangebote nicht ausreichend barrierefrei und somit nicht zugänglich für Menschen mit Behinderung und ältere Mitglieder unserer Gesellschaft. Ebenso dürfen Menschen mit Behinderungen nicht durch die mögliche Einführung einer Triage benachteiligt werden. Jeder Mensch hat das gleiche Recht auf gesundheitliche Versorgung. Wichtig ist, dass die Konvention vom schriftlichen Beschluss durch konkrete Maßnahmen in den Alltag hineingetragen wird. Inklusion ist bedauerlicherweise kein Selbstläufer.
Den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung möchte ich nutzen, um daran zu erinnern, dass es nun darauf ankommt, was wir alle aus diesem Tag machen. Teilhabe muss für jeden Menschen möglich sein – in allen Bereichen unserer Gesellschaft.
Nicht nur am heutigen Tag, sondern jeden Tag gilt es, sich für die gleichberechtigte und selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung einzusetzen und damit ein inklusives Miteinander zu fördern.“