Die Corona-Pandemie hat unsere Welt verändert, wie wir es uns vor ein paar Wochen noch gar nicht vorstellen konnten. Wir haben Anfang des Jahres die Bilder von erkrankten Menschen, leeren Straßen und vollen Krankenhäuser in China gesehen, aber gedacht, das ist weit weg, das erreicht uns nicht. Dann kam Karneval und alles ist anders. Seit Wochen müssen wir auf soziale Kontakte verzichten – dann offiziell: Kontaktsperren.
Der Coronavirus ist für ältere Menschen, für Menschen mit chronischen Erkrankungen und Beeinträchtigungen sehr bedrohlich und gefährlich –es geht um Leben und Tod.
Deshalb gibt es Ausgangsbeschränkungen, um die Verbreitung und die Übertragung auf Menschen zu bekämpfen. Diese Beschränkungen schützen alle Menschen. Aber sie haben natürlich auch massive Auswirkungen auf die Wirtschaft. Existenzen sind bedroht – auch dies macht Angst. Das verstehen wir!
Nun wird die Diskussion von Politikerinnen und Politikern aufgeworfen, ob die Ausgangsbeschränkungen für jüngere Menschen aufgehoben bzw. gelockert werden sollten, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Aber auch junge Menschen sind nicht immun - sie sind nur scheinbar in Sicherheit. Und sie sind Überträger.
Auch taucht eine Ethik-Richtlinie auf, in der eine Behandlungsreihenfolge von Patienten in Corona-Zeiten diskutiert wird. Schwache Menschen sollen SEPARIERT werden, damit sie (scheinbar) in Sicherheit sind und/oder jüngere Patienten werden eher behandelt als ältere Patienten. Diese Extremsituation, wie sie zurzeit in Italien oder Spanien herrscht, liegt bei uns nicht vor. Deshalb brauchen wir die Richtlinien jetzt nicht.
In dieser Zeit ist so eine Diskussion einer Entwicklung zuträglich, die für die Stabilität des Zusammenhalts nicht gut sein kann. Sie könnte die Gesellschaft spalten. Es widerspricht unserer Idee der Vielfalt, es widerspricht der UN-BRK, die Deutschland ratifiziert hat. Diese Ideale und Visionen dürfen wir nicht aufgegeben.
Wer Menschen gegeneinander ausspielt, wer (vermeintlich) Gesundes und Starkes gegen schwach und alt stellt, verwirft Regeln des Zusammenlebens.
Deshalb widersprechen wir als KSL Köln den Forderungen alte und kranke Menschen zu separieren. Wir widersprechen den Ethik-Richtlinien in Corona-Zeiten. Wir werden uns dafür einsetzen, dass diese Ideen und Richtlinien nicht Wirklichkeit werden. Wir werden mit den zuständigen Politikerinnen und Politikern diskutieren!