Auch in diesem Jahr gaben die Mitarbeiterinnen des KSL.Köln, Eva Konieczny und Ellen Marquardt, ein Seminar für angehende Pflegefachpersonen beim Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung (AFW) in den Kliniken der Stadt Köln gGbmH. Theoretischer Input musste auf konkrete Anwendungs- und praktische Fragen übertragen und mit eigenen Ideen weiterentwickelt werden. Die Schüler*innen setzten sich intensiv mit den Grundsätzen der UN-Behindertenrechtskonvention auseinander und mit der Frage, was diese für die Haltung und das Menschenbild im Konkreten bedeutet. Durch verschiedene Selbsterfahrungseinheiten regte das Seminar den Perspektivwechsel an und trug zur besseren Wahrnehmung der Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen bei. Dabei wurde schnell deutlich, dass es nicht nur barrierefreie Krankenhauszimmer und Raum für die Begleitung / Assistenz braucht, sondern auch, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und alle anderen Lebensbereiche im gleichen Maße betrifft. Der Blick der Schüler*innen über den "pflegerischen Tellerrand" hinaus glückte bspw. mit Themen wie der Ausgleichsabgabe je unbesetztem Pflichtarbeitsplatz für schwerbehinderte Menschen in den Unternehmen und der Pränataldiagnostik.
Das Seminar zeigte aber auch, dass es immer wieder zu u.a. typischen Behandlungssituationen durch Ärzt*innen kommt, in denen nicht auf Menschen mit Behinderungen und ihren Lebensalltag eingegangen wird und dass es noch viele offene Fragen und diskussionsbedürftige behinderungsnahe Themen gibt.
Wir bedanken uns bei den Schüler*innen für das tolle und lebendige Seminar und bei Frau Bukowski für die gute Vorbereitung!