Direkt zum Inhalt

Frau und behindert? Selbstbestimmt auch in Abhängigkeiten!

27.11.2023
Viele orangene Schuhe, zu ineinander liegenden Kreisen aufgestellt.

Anlässlich des 25. Novembers, dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, war das KSL Köln zusammen mit dem Arbeitskreis gegen Gewalt an Frauen der Stadt Köln, in der Kölner Innenstadt vertreten und hat ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen gesetzt. 

Am 25.11.2023 haben sich trotz des Regens und der Kälte viele Engagierte in der Kölner Innenstadt getroffen und auf die Gewalt an Frauen und Mädchen aufmerksam gemacht. Die orangefarbenen Schuhe symbolisieren die Fallzahl getöteter Frauen und Mädchen durch partnerschaftliche Gewalt. Die Farbe Orange wurde von den Vereinten Nationen im Zuge der "Orange-the-World-Kampagne" als Zeichen für eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen und Mädchen festgelegt. Die musikalische Unterstützung lockte viele Passant*innen an die Infostände des Arbeitskreises. Es wurde informiert, berichtet, diskutiert und auch protestiert.

Die Tagesschau eröffnete ihren Sendungsbeitrag zum 25.11. sogar mit dieser Schuh-Aktion:

Der Kölner Stadt-Anzeiger veröffentlichte einen Artikel über die Aktion.

Ausgehend von den Statistiken bleibt unverkennbar, dass Mädchen und Frauen mit Behinderung nach wie vor Gewalt besonders oft erleben. Im Vergleich zum Bevölkerungsdurchschnitt erleben sie zwei bis dreimal häufiger sexualisierte und doppelt so oft psychische und körperliche Gewalt sowohl in Privathaushalten als auch in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Insgesamt sind Frauen und Mädchen mit Behinderungen in höherem Maße von struktureller Gewalt betroffen. Zum einen aufgrund der mit den Behinderungen einhergehenden Abhängigkeiten und Diskriminierungen, zum anderen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit (mehrdimensionale Diskriminierung). 
Es braucht eine Aufklärungs- und Schulungsarbeit sowie einen empowernden, barrierefreien und vor allem einen partizipativen Gewaltschutz, der die Stärkung von Frauen und Mädchen mit Behinderung sowie barrierefreie Anlauf- und Zufluchtsstellen beinhaltet. Unabwendbare Abhängigkeiten, ungleiche Machtverhältnisse und andere Merkmale wie Geschlecht, Herkunft oder Alter dürfen zu keiner Gewalt führen.

Das KSL Köln bietet Seminare und Vorträge zum Thema Gewalt bzw. zum Gewaltschutz an. Im Vordergrund stehen dabei das Bewusstsein für die verschiedenen Gefahrenlagen zu schaffen und die eigene Stärkung im Sinne des Empowerments und der Selbstbestimmung „Selbstbestimmt gegen Gewalt“.  Das KSL Köln greift nicht nur geschlechtsspezifische Gewalt auf, sondern verfolgt einen breiten Gewaltschutz-Ansatz.

Weitere bildliche Eindrücke der Aktion in der Kölner Innenstadt