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Heilen durch Zwang? – Wie kann Psychiatrie hilfreich erlebt werden?

25.11.2021
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Online-Veranstaltung (via Zoom) der Reihe „Stolz und Vorurteil“ – Wertigkeit und Behinderung: 01. Dezember 2021 - 16 Uhr

Zwang wird häufiger angewendet als gedacht. Laut Teilhabebericht wurden 18.089 Menschen im Jahr 2017 in NRW gemäß Psychisch-Kranken-Gesetz (PsychKG) untergebracht. In Pflegeheimen werden bei etwa einem Drittel der Bewohner*innen Zwangsmaßnahmen angewendet. Bei der Anwendung von Zwang gibt es innerhalb von Nordrhein-Westfalen große Unterschiede zwischen den einzelnen Kliniken und Einrichtungen. Zwangsmaßnahmen sind schwerste Eingriffe in das Leben der Menschen und deren Grundrechte. Das Erleben von Zwang ist ein einschneidendes Erlebnis, das schwer traumatisierend wirken kann. Es ist für die Betroffenen zumeist sehr entwürdigend und verletzend. Zwang produziert Angst- oder Ohnmachtsgefühle gegenüber dem medizinischen Personal der jeweiligen Einrichtung und auch außerhalb dieser Einrichtungen. Die Auswirkungen von Zwang sind dramatisch und bestehen meist lebenslang. Den massiven Auswirkungen Rechnung tragend, stufen die Vereinten Nationen unfreiwillige Behandlungen und unfreiwillige sonstige psychiatrische Eingriffe als Folter und Misshandlung ein. Die Menschen, die eine solche Misshandlung erfahren haben, befinden sich in einer absoluten Notsituation und sind verzweifelt. Aufgrund dieser extremen erlebten Situationen brauchen diese Menschen deshalb Zuwendung, Zeit, Fürsprache und Ansprache. Deshalb ist es umso wichtiger, immer nach anderen Lösungswegen ohne Zwangsmaßnahmen zu suchen.

In dieser Veranstaltung kommen unterschiedliche Erfahrungen, Sichtweisen und Konzepte von Psychiatrie zusammen. Im  gemeinsamen Dialog beschäftigen sich die Teilnehmenden mit der Frage "wie kann Psychiatrie hilfreich erlebt werden?".

Am 01.12.2021 kommen ins Gespräch: Hannes Leven Schmitz (Arzt und Psychiater, psychiatrischer Dienst Stadt Köln), Martin Lindheimer (EUTB Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener Bochum), Dr. med. Peter W. Nyhuis (Chefarzt und Ärztlicher Direktor, St. Marien Hospital Eickel)
Moderation und Gesprächsführung: Ellen Romberg-Hoffmann (KSL Köln)

Anmeldung unter: anmeldung@ksl-koeln.de

Die Veranstaltung wird durch Gebärdensprach-, Leichte-Sprache- und Schriftdolmetscher übersetzt.

Informationen zur Schriftdolmetschung

Anleitung Komline-Plattform:

1. Link in den Browser eingegeben und starten:

https://server01.komline.de/auth/login

Name: LOV-DO

Passwort: !BLUME!123

2. Es erscheint ein Türchen: LOV-DO öffnen mit einem Doppelklick.

Das ist die Plattform, auf der der Schriftdolmetschertext erscheint.

3. Je nach Bedarf kann man Vollbild, Vorschautext mit einem Klick auf das Fenster

verändern.

Unter Einstellungen findet man Merkmale, wie Farbe, Schriftart, Schriftgröße und

Zeilenabstand, die jeder für sich auf seinem Bildschirm individuell verändern kann.

4. Am Ende zum Ausloggen auf: Logout gehen.

 

Weitere Veranstaltungen der Reihe (alle online über Zoom):

09. Dezember 2021: Stolze Krüppel? – Identifikation und Behinderung
13. Dezember 2021: 40 Jahre Krüppeltribunal – eine Bestandsaufnahme